Sport in Kürze:
Die Sensation lag in der Luft: Die deutschen Sitzvolleyballer führten bei der EM im italienischen Caorle bereits mit 2:1-Sätzen, mussten sich am Ende aber trotz eines überragenden Auftritts dem großen Turnierfavoriten Bosnien und Herzegowina geschlagen geben. Als Europameister ist der Paralympics-Dritte von 2021 damit direkt für die Spiele im kommenden Jahr in Paris qualifiziert. Die deutschen Männer haben ihre nächste Chance beim Weltcup in Kairo Mitte November – ebenso wie die Frauen, die EM-Vierter wurden.
Die Mitgliederzahl des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) hat sich nach dem großen Einbruch während der Corona-Pandemie wieder stabilisiert. Zum 31. Dezember 2022 gehörten dem DBS und seinen 17 Landes- und zwei Fachverbänden mehr als 510.000 Mitglieder – das bedeutet einen Zuwachs von gut 20.000 Mitgliedern. Bei der Anzahl der Vereine gab es hingegen einen leichten Rückgang.
Vom 9. bis 15. Oktober treten die deutschen Sitzvolleyball-Mannschaften bei den Europameisterschaften in Caorle (Italien) an. Dem Sieger winkt die Qualifikation für die Paralympics im kommenden Jahr in Paris. Cheftrainer Christoph Herzog, der seit Sommer in Doppelfunktion die deutschen Damen und Herren betreut, möchte mit beiden Mannschaften um den Titel mitspielen.
Vom 2. bis zum 8. Oktober tritt die deutsche Rollstuhlfecht-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im italienischen Terni an. Bundestrainer Alexander Bondar setzt dabei auf ein junges und hungriges Team. Vier der insgesamt sieben Athlet*innen sind noch unter 25. Der Weg zu den Medaillen sowie den wichtigen Qualifikationspunkten für die Paralympics in Paris 2024 wird allerdings durch ein neues Turniersystem erschwert.
Mit Unverständnis und bitterer Erkenntnis hat der Deutsche Behindertensportverband auf die Entscheidung bei der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bahrain reagiert. Zwar wurde die Suspendierung des russischen und belarussischen Verbands um zwei Jahre verlängert, doch dürfen Sportler*innen aus Russland und Belarus an den Paralympics in Paris im kommenden Jahr unter bestimmten Voraussetzungen und nur in Individualsportarten als neutrale Athlet*innen teilnehmen.
Bei der WM im Para Sportschießen im peruanischen Lima hat die deutsche Nationalmannschaft insgesamt fünf Medaillen gewonnen. Im Mixed 50 Meter-Liegendschießen (SH1) der Mannschaft jubelte das Team um Cliff Junker, Tjark Liestmann und Natascha Hiltrop über die Goldmedaille. Im Mixed 10 Meter-Liegendschießen (SH1) und Mixed 50 Meter-Liegendschießen (SH1) sicherte sich Hiltrop zudem Silber sowie Bronze im Dreistellungskampf über 3x40 Schuss. Eine weitere Einzelmedaille gab es für Moritz Möbius mit Bronze im Mixed 50 Meter-Liegendschießen (SH2).
Dass nicht einmal jeder zweite Mensch mit Behinderung in Deutschland Sport treibt und nur sieben Prozent der Sportvereine Angebote für Menschen mit Behinderung bereithalten, sind Statistiken, die deutlichen Handlungsbedarf aufzeigen. Mit dem deutschlandweiten Förderprojekt „Teilhabe VEREINfacht“ versucht der Deutsche Behindertensportverband, diesem Status quo entgegenzuwirken. Ab 1. Oktober sind Sportvereine, die die Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung in ihrer Region stärken wollen, aufgerufen, eine Förderung zu beantragen.
Der zweimalige Paralympics-Sieger Martin Schulz ist bei den Para Triathlon-Weltmeisterschaften in seiner Klasse PTS 5 Weltmeister geworden. Sein Teamkollege Max Gelhaar (PTS 3) freute sich im spanischen Pontevedra nach einem überzeugenden Rennen über die Silbermedaille. Die erfreuliche Bilanz der deutschen Para Triathlon-Nationalmannschaft komplettierten Anja Renner auf Platz vier sowie Elke van Engelen und Neele Ludwig als Sechste.
Knapp dreieinhalb Monate nach seinem Sieg bei den Europameisterschaften möchte Para Triathlet Martin Schulz bei den Weltmeisterschaften im spanischen Pontevedra den nächsten großen Triumph feiern und erstmals seit 2016 wieder Weltmeister werden. Angeführt von den Medaillen-Kandidaten Schulz, Max Gelhaar und Elke van Engelen feiern im deutschen Team überdies Anja Renner und Neele Ludwig ihr WM-Debüt. Bundestrainer Tom Kosmehl sieht die Titelkämpfe am 23. September als wichtigen Schritt auf dem Weg zu den Paralympics 2024 in Paris.
Für die deutschen Para Sportschütz*innen steht das diesjährige Wettkampfhighlight bevor, sie reisen zu den Weltmeisterschaften nach Lima (Peru). Bundestrainer Rudi Krenn hat für die Wettkämpfe vom 21. bis 28. September neben fünf erfahrenen Athlet*innen um die Paralympics-Siegerin Natascha Hiltrop mit Tjark Liestmann auch einen Newcomer nominiert. Nachdem Hiltrop bei der WM im vergangenen Jahr bereits einen Quotenplatz für die Paralympics 2024 in Paris gesichert hat, sollen in Lima weitere Tickets für die Para Sportschießen-Nationalmannschaft folgen.