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Dass nicht einmal jeder zweite Mensch mit Behinderung in Deutschland Sport treibt und nur sieben Prozent der Sportvereine Angebote für Menschen mit Behinderung bereithalten, sind Statistiken, die deutlichen Handlungsbedarf aufzeigen. Mit dem deutschlandweiten Förderprojekt „Teilhabe VEREINfacht“ versucht der Deutsche Behindertensportverband, diesem Status quo entgegenzuwirken. Ab 1. Oktober sind Sportvereine, die die Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung in ihrer Region stärken wollen, aufgerufen, eine Förderung zu beantragen.

Das neue Förderprojekt richtet sich insbesondere an Sportvereine im Breitensport sowie im Kinder-Rehasport. 200 neue sportartspezifische Breitensportangebote, wie bspw. Rollstuhlbasketball, Goalball, Blindentennis oder Sitzvolleyball, sowie 200 Kinder-Rehasportangebote möchte der DBS gemeinsam mit seinen 17 Landes- und zwei Fachverbänden in diesem Zusammenhang unterstützen. Damit reagiert der DBS auf die niedrige Sportbeteiligung von Menschen mit Behinderung in Deutschland und den Angebotsmangel. Die deutlich höhere sportliche Inaktivität bei Menschen mit Behinderung im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung – laut drittem Teilhabebericht der Bundesregierung treiben 55 Prozent der Menschen mit Behinderung und 32 Prozent der Menschen ohne Behinderung keinen Sport – hat für DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher vor allem strukturelle Ursachen: „Nur sieben Prozent der knapp 90.000 Sportvereine in Deutschland bieten derzeit Sport für Menschen mit Behinderung an. Hinzu kommt die mangelnde Barrierefreiheit vieler Sportstätten. Ein beachtlicher Teil unserer Gesellschaft wird damit faktisch vom Vereinssport ausgeschlossen“, betont Beucher und fügt an: „Während viele Menschen mit Behinderung, teils mit geringen Anpassungen, inklusiv am Vereinssport teilnehmen können, benötigen andere Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung spezielle Bewegungsangebote, die sich an ihren Bedürfnissen und Motivationen orientieren.“
 
Neben dem Handbuch Behindertensport und der Online-Plattform parasport.de ist das Förderprojekt „Teilhabe VEREINfacht“ ein weiterer großer Baustein, um mehr Menschen mit Behinderung den Weg in den Sport zu ermöglichen. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) finanziert und bietet neben finanzieller Unterstützung kostenlose Fortbildungsmöglichkeiten, Beratung bei der Planung und Umsetzung des Sportangebotes sowie Hilfe beim Netzwerkaufbau und bei der Öffentlichkeitsarbeit.
 
„Das Projekt ‚Teilhabe VEREINfacht‘ soll Vereine und Übungsleiter*innen motivieren und ermutigen, mehr wohnortnahe Sportangebote für Menschen mit Behinderung zu schaffen“, sagt Katrin Kunert, DBS-Vizepräsidentin für Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport, und ergänzt. „Das Recht auf Teilhabe existiert für Menschen mit Behinderung erst dann nicht mehr nur auf dem Papier, wenn wir die Rahmenbedingungen im Sport deutschlandweit deutlich verbessern. Mehr wohnortnahe, niedrigschwellige Sportangebote sind ein wichtiger Schritt in Richtung gelebte Teilhabe im Sport und in unserer Gesellschaft.“
 
Interessierte Vereine haben vom 1. Oktober bis 19. November 2023 die Möglichkeit, auf der Projektseite des DBS einen Förderantrag zu stellen. Dort gibt es auch Kontakte zu Ansprechpersonen aus dem Projektteam für Rückfragen. Die neuen Sportangebote werden voraussichtlich ab Frühjahr 2024 an den Start gehen.

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