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In der Heimat Punkte sammeln für den großen Traum: Beim IBSA Judo Grand Prix im Heidelberger SNP dome können sich neun deutsche Para Judoka für die Paralympics 2024 in Paris (Frankreich) in Position bringen. Es ist die erste internationale Großveranstaltung im Para Judo in Deutschland – dementsprechend groß ist die Vorfreude bei der Bundestrainerin.

Knapp 300 Judoka aus 50 Nationen werden beim Grand Prix in Heidelberg erwartet und haben vor allem ein Ziel: wichtige Qualifikations-Punkte für die Paralympics in Paris zu sammeln. Da es anschließend nur noch zwei weitere Chancen im türkischen Antalya und im georgischen Tiflis gibt, ist vor Ort alles dabei, was Rang und Namen im Para Judo hat. „Es sind einfach alle da. Damit haben wir sogar mehr Starter als bei der WM“, freut sich Bundestrainerin Carmen Bruckmann, deren fünf Athletinnen und vier Athleten am Samstag und Sonntag auf die Matte gehen. Ab 10 Uhr finden jeweils die Vorkämpfe, ab 15 Uhr die Finalkämpfe statt. Zudem gibt es am Samstag um 9.30 Uhr eine Eröffnungsfeier, am Sonntag um 18 Uhr eine Abschlussfeier.
 

Sass im Fokus, Thal und Goral mit guten Chancen
 
„Die Vorbereitung ist so wie auf jeden anderen Grand Prix“, sagt Bruckmann, fügt dann aber hinzu: „Wir haben den Luxus, nicht fliegen zu müssen und auch keine Zeitverschiebung zu haben. Einige können sogar zuhause schlafen, das ist auch mal ganz nett. Und Familie und Freunde kommen zur Unterstützung vorbei.“ Ein richtiger Heimvorteil also. Mit Lennart Sass, 2022 WM-Zweiter, 2023 WM-Dritter sowie Vize-Europameister 2022 und 2023, dem langjährigen Weltranglisten-Dominator Nikolai Kornhaß sowie Vanessa Wagner, die 2022 EM-Bronze gewonnen hatte, sind gleich drei Judoka in der Metropol-Region Rhein-Neckar zu Hause. „Da wir am Olympiastützpunkt in Heidelberg ein paralympisches Trainingszentrum sind, sind wir alle oft vor Ort und fühlen uns heimisch“, erklärt Bruckmann.
 
Lennart Sass, aktuell Weltranglisten-Dritter, ist als einziger deutscher Para Judoka „schon so gut wie sicher“ für Paris qualifiziert. Auch Isabell Thal und Daniel Goral attestiert Bruckmann gute Chancen, beim Heimspiel viele Punkte zu sammeln. Dazu starten die zweimalige Paralympicssiegerin Ramona Brussig, Béla Heinze, Tabea Müller und Lina Strötzel für das deutsche Team beim Qualifikationsturnier, das vom Deutschen Behindertensportverband organisiert wird. „Es hängt natürlich auch viel vom Losglück ab“, sagt Bruckmann und verweist auf die Auslosung am Freitag, „wir versuchen, möglichst wenig Druck aufzubauen – es ist einfach schön, mal zu Hause zu kämpfen.“
 
Das bestätigt auch Sass: „Der internationale Wettkampf mitten in meiner Heimatstadt bedeutet, dass alle meine Unterstützer dabei sein und uns pushen können. Außerdem haben wir hier unser vertrautes Umfeld zur Vorbereitung. Es ist wie beim Training: einfach Tasche packen und kämpfen – ohne vorherige Reisestrapazen. Zugleich freut es mich, die internationalen Athleten willkommen heißen zu dürfen und ihnen unseren Alltag vor Ort näherzubringen. Spannend ist auch, die Organisation drumherum mitzubekommen. Es herrscht einfach ein motivierender und cooler Spirit."
 

„Hoffe, unsere Judoka können den Heimvorteil nutzen“
 
Dementsprechend finden die abschließenden Trainingseinheiten in Ruhe auf der bekannten Matte in Eppelheim statt, während es am Olympiastützpunkt mit all den anderen Nationen deutlich wuseliger zugeht. „Wir haben da keinen Stress, es ist sehr entspannt“, sagt Bruckmann und verrät noch eine Hoffnung für den Grand Prix in Heidelberg: „Wir als Para Judo sind sehr bekannt in der Metropol-Region, aber es wird auch eine tolle Werbung für den Para Sport in Deutschland generell sein. Es werden hoffentlich viele Menschen in die Halle kommen, die mit Judo sonst wenig zu tun haben.“
 
Frank-Thomas Hartleb, Sportdirektor beim Deutschen Behindertensportverband, freut sich ebenfalls auf die Grand Prix-Premiere: „Wir hatten auch 2012 vor den Spielen in London ein nationales paralympisches Qualifikationsturnier in Heidelberg, aber in der Größenordnung eines internationalen Grand Prix ist das etwas sehr Spezielles. Ich hoffe, dass unsere Judoka den Heimvorteil nutzen können und viele Punkte sammeln für die Paralympics-Qualifikation. Heidelberg hat mit der Ausrichtung der German Open im Para Judo und vieler weiterer nationaler Wettkämpfe schon oft bewiesen, dass es ein hervorragender Judo-Standort ist.“
 
Informationen rund um die Veranstaltung gibt es auf der DBS-Webseite.
 
Text: Nico Feißt / DBS
 

Das deutsche Aufgebot im Überblick (Alter / Geburtsort / Verein):
Ramona Brussig (46 / Leipzig / PSV Schwerin), Daniel Goral (24 / Hamburg / BG Marburg), Béla Heinze (18 / Braunschweig / BG Marburg), Nikolai Kornhaß (30 / Augsburg / 1. Mannheimer JC), Tabea Müller (25 / Aachen / BG Marburg), Lennart Sass (24 / Kiel / Rendsburger TSV), Lina Strötzel (19 / München / BG Marburg), Isabell Thal (24 / Essen / Budoka Höntrop), Vanessa Wagner (21 / Görlitz / BG Marburg)

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