Die deutschen Para Dressurreiterinnen sind in den Einzelprüfungen mit einer beeindruckenden Vorstellung in die Europameisterschaft vor heimischem Publikum gestartet. Heidemarie Dresing (Grade II) jubelte mit Gold über die erste Championatsmedaille ihrer Karriere. Komplettiert wurde der Medaillensatz durch die beiden EM-Debütantinnen Martina Benzinger (Grade I) und Melanie Wienand (Grade III), die auf dem Silber- und Bronzerang landeten. Am morgigen Mittwoch startet die Bronzemedaillengewinnerin der Paralympics 2021 Regine Mispelkamp (Grade V) in den Wettbewerb in Riesenbeck (NRW) ehe am Donnerstag und Freitag die Medaillenkämpfe in der Mannschaftswertung stattfinden.
Gleich in der ersten Prüfung des Tages zeigte Heidemarie Dresing mit ihrem neuen Pferd Horse24Dooloop, in welch guter Verfassung die beiden sind und sorgte mit dem 16. Sieg in der 16. Prüfung in dieser Saison für den größten Erfolg ihrer Karriere. Es ist die erste Championatsmedaille für die 69-Jährige aus Rheda-Wiedenbrück, die 2019 ihre ersten Europameisterschaften bestritt und seither mit ihrer Hannoveraner Stute La Boum schon mehrfach vierte Plätze belegte. Erst seit diesem Jahr sitzt Dresing im Sattel von Horse24Dooloop. Trotz Punktabzug nach der zu Beginn falsch vorgelesenen Aufgabe zeigte Dresing eine bravouröse Leistung und siegte mit 74,776 Prozent. „Ich bin so stolz auf mein Pferd. Heute sind Träume wahr geworden“, sagte Dresing mit Tränen in den Augen.
Die Silbermedaille ging an die Britin Georgia Wilson, im vergangenen Jahr Bronzemedaillengewinnerin der Kür, mit der Oldenburger Stute Sakura, die für ihren Ritt mit 72,966 Prozent belohnt wurde. Die Bronzemedaille sicherte sich Ann Cathrin Lübbe aus Dänemark auf La Costa Majlund mit 72,724 Prozent.
Für die zweite deutsche Medaille des Tages sorgte Martina Benzinger auf Nautika in Grade I. Bei ihrer ersten großen internationalen Meisterschaft musste Benzinger sich nur dem amtierenden Weltmeister aus Lettland Rihards Snikus auf King of the Dance (75,250 Prozent) geschlagen geben und freute sich mit 74,833 Prozent über den Silberrang. Den Bronzerang belegte die Britin Gabby Blake auf Strong Beau mit 74,583.
Die letzte Prüfung des ersten Wettkampftages in Riesenbeck bei Münster brachte das Einzel in Grade III. Mit Melanie Wienand war erneut eine Debütantin für Deutschland am Start, die auf ihrem selbst ausgebildeten Pferd Lemony's Loverboy in der Nähe ihres Wohnorts Osnabrück zu Bronze ritt und sich bereits am Ende der Prüfung mit ihren Fans über das gute Ergebnis von 72,633 Prozent freute. Lediglich der Däne Tobias Thorning Joergensen (Jolene Hill) und die Französin Chiara Zenati (Swing Royal Ifce) schafften es mit 77,767 und 72,900 Prozent an Wienand vorbeizuziehen.
Am zweiten Tag der Para Dressursport-EM finden morgen die Einzelprüfungen der Grades IV und V statt, in welcher Regine Mispelkamp mit Highlander's Delight an den Start geht. Gemeinsam gewann das Duo bereits Bronze bei den Paralympics 2021 in Tokio und hofft nun auf die erste EM-Medaille. Donnerstag und Freitag werden die Mannschaftsprüfungen geritten, ehe am Samstag die Kür mit den jeweils acht besten Paaren der fünf Grades auf dem Programm steht.
Text: Uta Helkenberg / FN & DBS
Hier gibt's weitere Infos zur inklusiven EM in Riesenbeck.
Der Kader für die EM in Riesenbeck:
Martina Benzinger (Wohnort: Rudolstadt / Verein: BPRSV e.V. / Grade I / Pferd: Nautika), Heidemarie Dresing (Rheda-Wiedenbrück / RV Gütersloh / Grade II / Horse24 Dooloop), Regine Mispelkamp (Geldern / RV SEydlitz -Kamp 1884 / Grade V / Highlander Delight’s), Melanie Wienand (Osnabrück / PSV Hellern / Grade III / Lemony’s Loverboy)