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Kommentar von DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher nach den Special Olympics World Games: "Es ist die Aufgabe der großen deutschen Sportfamilie und der gesamten Gesellschaft, dass diese wunderbare Woche in Berlin auch nachhaltig Wirkung zeigt."

Respekt! Die „Special Olympics World Games“ waren einfach großartig. Ein wahres Fest für die Inklusion. Wir vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) gratulieren von Herzen. Wir haben mitgefiebert und mitgefeiert. Was die Teilnehmer*innen uns durch ihr Vorbild vorgelebt haben, war inspirierend für Millionen Menschen. Sie haben ein internationales Highlight gesetzt: für den Sport von Menschen mit Behinderung und für das Miteinander von Menschen – mit oder ohne Einschränkungen. Auch die Organisation dieser Festwoche war ein Glanzstück.
 
Ein „Sommermärchen“? Besser nicht.
Wir sollten alles daransetzen, damit die Leistungen von Menschen mit Behinderung immer im Fokus der Öffentlichkeit sind – nicht nur, wenn sie im Scheinwerferlicht stehen. Ganz gleich ob bei Special Olympics World Games oder den Paralympics, beim Vereins-, Schul- und Betriebssport: Menschen mit Behinderung gehören immer dazu. Sie gehören zum Alltag. Sie gehören zu unserer Gesellschaft. Wir alle gestalten gemeinsam unser Leben. Nur ein schöner Traum? Keineswegs. Das fröhliche Sportfest hat dazu beigetragen, die Barrieren in den Köpfen ein gutes Stück beiseitezuschieben und zu zeigen, wozu Menschen mit Behinderung fähig sind. Es ist die Aufgabe der großen deutschen Sportfamilie und der gesamten Gesellschaft, dass diese wunderbare Woche in Berlin auch nachhaltig Wirkung zeigt, das Feuer weiter lodert.
 
Als DBS wollen wir uns noch stärker und selbstbewusster für die Rechte von Menschen mit Behinderung einsetzen. So schön die Bilder aus Berlin waren, selbstverständlich sind sie nicht. Im Gegenteil: große und durchaus vergleichbare Events, wie Welt- und Europameisterschaften im Para Sport, werden von den Medien teils gar nicht oder nur unzulänglich beachtet. Selbst die Berichterstattung über die Paralympics, die 2024 im Anschluss an die Olympischen Spielen in Paris stattfinden, ist im Umfang ungewiss. Mit dem stets wiederkehrenden Verweis auf „Kosten und knappe Ressourcen“ verzichten viele Medien bereits jetzt auf die Berichterstattung über den Para Sport. Kapazitäten und Sendezeiten für den Sport von Menschen mit Behinderung sind meist rar, selbst in den öffentlich-rechtlichen Sendern.
 
Die Weltspiele der Special Olympics sollten keine einmaligen Schau-Spiele sein, die darüber hinwegtäuschen, dass der Behindertensport sonst im Schatten der medialen Aufmerksamkeit steht. Dabei haben Menschen mit Behinderung einen Anspruch auf Berichterstattung. Inklusion bedeutet „gleiches Recht für Alle“ – auch in den Medien. Für alle Medien gilt: über Menschen mit Behinderung zu berichten ist nicht die Kür, sondern die Pflicht. Und wer dazu noch nach Profit fragt, dem sei gesagt: Sportler*innen mit Behinderung sind Gold wert. Sie schaffen einen Mehrwert für die gesamte Gesellschaft, ganz besonders auch für Menschen ohne Behinderung: sie zeigen, dass man so viel schaffen kann. Das ist kein Wunder, sondern eine Frage der inneren Haltung. Ohne Wenn und Aber verdienen Menschen mit Behinderung für ihre Leistung besonders eines: Respekt!
 
Friedhelm Julius Beucher
Präsident Deutscher Behindertensportverband und Nationales Paralympisches Komitee e.V.

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