Sport in Kürze:
Von Friedrichstadt bis Reutlingen und Ueckermünde bis Erftstadt: Aus vielen Teilen Deutschlands sind bereits Förderanträge für das Projekt „Teilhabe VEREINfacht“ des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) eingegangen. Damit in den Sportvereinen noch mehr neue Angebote für Menschen mit Behinderungen entstehen, wurde die Antragsphase bis zum 10. Dezember 2023 verlängert.
Die Online-Plattform parasport.de des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) hat einen neuen Baustein im Angebot: Ab sofort gibt es einen bundesweiten Vereinsfinder speziell für Menschen mit Behinderungen, damit der Zugang zum Sport künftig noch besser gelingt. Der Startschuss der digitalen Anlaufstelle für die vielfältigen Möglichkeiten und Angebote des Para Sports in Deutschland auf www.parasport.de fiel im Februar 2021 und wurde gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat.
Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Sport stand im Mittelpunkt am Pariser Platz im Herzen der Hauptstadt. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hatte unter dem Motto „SportVielfalt“ zum diesjährigen Parlamentarischen Abend ins Allianz Forum nach Berlin geladen und rund 200 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter auch der ehemalige Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler. Die Grußworte und Beiträge unterstrichen, dass es eine breite und gesamtgesellschaftliche Unterstützung braucht, um die Voraussetzungen für den Sport von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Ebenso wurde deutlich: Wille und Tatendrang sind vorhanden.
Die Sensation lag in der Luft: Die deutschen Sitzvolleyballer führten bei der EM im italienischen Caorle bereits mit 2:1-Sätzen, mussten sich am Ende aber trotz eines überragenden Auftritts dem großen Turnierfavoriten Bosnien und Herzegowina geschlagen geben. Als Europameister ist der Paralympics-Dritte von 2021 damit direkt für die Spiele im kommenden Jahr in Paris qualifiziert. Die deutschen Männer haben ihre nächste Chance beim Weltcup in Kairo Mitte November – ebenso wie die Frauen, die EM-Vierter wurden.
Die Mitgliederzahl des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) hat sich nach dem großen Einbruch während der Corona-Pandemie wieder stabilisiert. Zum 31. Dezember 2022 gehörten dem DBS und seinen 17 Landes- und zwei Fachverbänden mehr als 510.000 Mitglieder – das bedeutet einen Zuwachs von gut 20.000 Mitgliedern. Bei der Anzahl der Vereine gab es hingegen einen leichten Rückgang.
Vom 9. bis 15. Oktober treten die deutschen Sitzvolleyball-Mannschaften bei den Europameisterschaften in Caorle (Italien) an. Dem Sieger winkt die Qualifikation für die Paralympics im kommenden Jahr in Paris. Cheftrainer Christoph Herzog, der seit Sommer in Doppelfunktion die deutschen Damen und Herren betreut, möchte mit beiden Mannschaften um den Titel mitspielen.
Vom 2. bis zum 8. Oktober tritt die deutsche Rollstuhlfecht-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im italienischen Terni an. Bundestrainer Alexander Bondar setzt dabei auf ein junges und hungriges Team. Vier der insgesamt sieben Athlet*innen sind noch unter 25. Der Weg zu den Medaillen sowie den wichtigen Qualifikationspunkten für die Paralympics in Paris 2024 wird allerdings durch ein neues Turniersystem erschwert.
Mit Unverständnis und bitterer Erkenntnis hat der Deutsche Behindertensportverband auf die Entscheidung bei der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bahrain reagiert. Zwar wurde die Suspendierung des russischen und belarussischen Verbands um zwei Jahre verlängert, doch dürfen Sportler*innen aus Russland und Belarus an den Paralympics in Paris im kommenden Jahr unter bestimmten Voraussetzungen und nur in Individualsportarten als neutrale Athlet*innen teilnehmen.
Bei der WM im Para Sportschießen im peruanischen Lima hat die deutsche Nationalmannschaft insgesamt fünf Medaillen gewonnen. Im Mixed 50 Meter-Liegendschießen (SH1) der Mannschaft jubelte das Team um Cliff Junker, Tjark Liestmann und Natascha Hiltrop über die Goldmedaille. Im Mixed 10 Meter-Liegendschießen (SH1) und Mixed 50 Meter-Liegendschießen (SH1) sicherte sich Hiltrop zudem Silber sowie Bronze im Dreistellungskampf über 3x40 Schuss. Eine weitere Einzelmedaille gab es für Moritz Möbius mit Bronze im Mixed 50 Meter-Liegendschießen (SH2).
Dass nicht einmal jeder zweite Mensch mit Behinderung in Deutschland Sport treibt und nur sieben Prozent der Sportvereine Angebote für Menschen mit Behinderung bereithalten, sind Statistiken, die deutlichen Handlungsbedarf aufzeigen. Mit dem deutschlandweiten Förderprojekt „Teilhabe VEREINfacht“ versucht der Deutsche Behindertensportverband, diesem Status quo entgegenzuwirken. Ab 1. Oktober sind Sportvereine, die die Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung in ihrer Region stärken wollen, aufgerufen, eine Förderung zu beantragen.