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Auf die kleine Revolution soll die große folgen: Durch mehr Flexibilisierung bei der ärztlichen Betreuung von Herzsportgruppen soll die Situation für die Vereine erleichtert werden

Viele Herzsportgruppen in Deutschland stehen vor dem Aus. Das Dilemma: Während der Übungseinheiten ist eine ständige, ärztliche Betreuung vorgeschrieben – doch immer weniger Ärztinnen und Ärzte können diese Verpflichtung neben ihrem ausgefüllten Berufsalltag noch übernehmen. Die Vereine stellt diese Konstellation vor große Herausforderungen, ebenso die Menschen mit Herzerkrankungen, die Sport- und Bewegungsangebote für eine optimale Rehabilitation benötigen, allerdings unter Berücksichtigung des vorhandenen Risikos. Fakt ist: Lösungen müssen her. Dafür hat der Deutsche Behindertensportverband (DBS) das Herzsportprojekt ins Leben gerufen, um auf wissenschaftlicher Basis einen praxistauglichen Kompromiss zu entwickeln – eine möglichst flächendeckende Versorgung mit Herzsportgruppen auf der einen Seite und die Gewährleistung einer schnellen fachlichen Versorgung im Notfall auf der anderen Seite.

Ziel des Herzsportprojektes ist es, eine Flexibilisierung und damit eine Erweiterung der Regelungen der Rahmenvereinbarung hinsichtlich der ständigen, persönlichen ärztlichen Anwesenheit zu etablieren. „Die wichtige ärztliche Betreuung und Beratung ist in regelmäßigen Abständen sichergestellt worden und erfolgte mindestens alle sechs Wochen sowie auf Anforderung. Hinsichtlich der Notfallversorgung haben wir in dem Projekt insbesondere die Möglichkeit erprobt, Ärzte in Rufbereitschaft, so dass sie innerhalb von drei Minuten im Übungsraum sind, oder auch Rettungspersonal einzusetzen“, erklärt Dr. Vera Jaron, leitende Ärztin Rehabilitationssport und Vize-Präsidentin im DBS, und fügt an: „Die Ergebnisse des erfolgreich durchgeführten Modellprojekts sind vielversprechend. So kann festgehalten werden, dass die Machbarkeit im Sinne der vordefinierten Kriterien für alle Varianten des Modells gegeben ist.“

Insgesamt wurden 42 Herzsportgruppen aus 15 Vereinen in Sachsen und Niedersachsen ins Herzsportprojekt eingebunden. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch das sportwissenschaftliche Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ermöglicht wurde dies durch die Unterstützung der Deutschen Herzsportstiftung. Ausgewertet wurden Fragebögen von 446 Teilnehmern, 30 Übungsleitern, 21 Organisatoren und 13 Rettungskräften sowie Interviews mit 14 Ärzten. Es zeigte sich: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vertrauten allen erprobten Varianten, wobei das Vertrauen in die selbst erlebte Variante am höchsten war.

DBS-Vizepräsidentin Katrin Kunert zeigt sich überzeugt, „dass wir mit dem nun vorliegenden DBS-Herzsportkonzept im Sinne einer weiteren Flexibilisierung mit Blick auf den Einsatz der Ärzte einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Herzsportgruppen in Deutschland leisten und damit den Erhalt sowie den flächendeckenden Ausbau von Herzsportgruppen unterstützen“.

Bereits 2017 wurde auf Initiative des DBS eine Sonderregelung zur parallelen Betreuung von bis zu drei Herzsportgruppen durch nur einen Arzt eingeführt. Nach dieser kleinen Revolution soll im Zuge der Erkenntnisse aus dem Herzsportprojekt eine große folgen – hin zu einer flexiblen Lösung im Sinne der Vereine und der Menschen mit Herzerkrankungen, um das Aus vieler Herzsportgruppen zu verhindern.

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