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Anja Wicker vom MTV Stuttgart und Martin Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg gewinnen beim Para Ski nordisch-Weltcup im Erzgebirge den Biathlon-Sprint in der sitzenden Konkurrenz

Anja Wicker auf ihrem Sitzschlitten | Foto: Ralf Kuckuck / DBSAnja Wicker vom MTV Stuttgart und Martin Fleig vom Ring der Körperbehinderten Freiburg haben beim Para Ski nordisch-Weltcup im Erzgebirge den Biathlon-Sprint in der sitzenden Konkurrenz gewonnen. Clara Klug (PSV München) und ihr Guide Martin Härtl liefen in der Konkurrenz der Frauen mit Sehbeeinträchtigung auf Platz zwei.

Als Anja Wicker im ersten von zwei Biathlon-Sprints des Heim-Weltcups in Altenberg am Freitag nach starker Leistung Zweite wurde, sagte sie im Überschwang der Gefühle: „Besser kann es eigentlich nicht werden“. Die 28-Jährige täuschte sich. Gut 24 Stunden später war sie auf selber Strecke noch einmal rund 45 Sekunden schneller unterwegs, blieb ohne Schießfehler und gewann in 15:53.1 Minuten vor den beiden US-Amerikanerinnen Kendall Gretsch (16:07.8 Minuten, zwei Fehler) und Oksana Masters (16:15.9 Minuten, drei Fehler).

„Wow!“, entfuhr es der Siegerin nach ihrem ersten Weltcup-Triumph seit fast drei Jahren. „Als ich gehört habe, dass die anderen Fehler machen, habe ich am Schießstand versucht, die Ruhe zu bewahren“, berichtete sie und bedankte sich bei den Motivatoren am Streckenrand, die sie zum Sieg gebrüllt hätten.

Die wegen Schneemangels im Erzgebirge verkürzte 600-Meter-Stadionrunde kam Anja Wicker entgegen, ihr Anknüpfen an alte Erfolge ist aber kein Zufall. Nach zuletzt ernüchternden Jahren mit gesundheitlichen Problem hat sie ihre Lauftechnik umgestellt, die Frequenz ihres Stockeinsatzes erhöht und an ihrer Kraft gearbeitet – und nun die Früchte des Trainingsfleißes geerntet.

Fleig siegt im Ersatzschlitten

Für den zweiten deutschen Erfolg des Tages in der sitzenden Konkurrenz sorgte Martin Fleig. Wie Wicker setzte der 30-Jährige den Grundstein seines zweiten Saisonsiegs der laufenden Weltcup-Saison am Schießstand, wo er sich die nötige Zeit nahm und zweimal die Nerven behielt. Seinem großen Konkurrenten Ivan Golubkov aus Russland, dem läuferisch überragenden Mann des Winters, gelang das nicht. Er schoss im zweiten Anschlag dreimal daneben und kassierte 60 Strafsekunden.

9,2 Sekunden Vorsprung rettete Fleig (13:55.9 Minuten) vor Golubkov (14:05.1 Minuten) ins Ziel, dessen Teamkamerad Danila Britik nach einem Schießfehler in 14:34.2 Minuten auf Rang drei lief. Der Sieg des Gundelfingers war insofern bemerkenswert, da er sich im Langlauf-Rennen drei Tage zuvor einen Riss an seinem Wettkampfschlitten zugezogen hatte und mit einem Ersatzsportgerät unterwegs war. „Meinen Skier liefen prima und ich fühle mich in der Loipe zurzeit echt gut“, sagte er.

Zum starken Mannschaftsergebnis trug auch das Team Klug/Härtl bei, die im Rennen der Frauen mit Sehbeeinträchtigung ohne Schießfehler in 13:36.9 Minuten Zweite hinter der Russin Vera Khlyzova samt ihrer Begleitläuferin Natalia Iakimova (12:47.4 Minuten, ein Fehler) wurden. Bereits am Freitag im ersten Sprint hatten Klug und Härtl den Silberrang belegt und sich damit gegenüber dem verkorksten Saisonstart im Dezember in Lillehammer deutlich verbessert gezeigt.

Der Bundestrainer zieht ein positives Fazit

„Die Bedingungen waren sehr schwierig. Auf der Strecke ging es sehr wuselig zu, der Schnee war mal fest und mal supertief. Aber ich habe alles gegeben und mich auch ganz gut gefühlt“, berichtete die 25-jährige Münchnerin. Rang drei ging an die Weißrussin Sviatlana Sakhanenka (mit Guide Raman Yashchanka), Vivian Hösch (SV Kirchzarten, mit Lutz Klausmann) wurde Fünfte.

Johanna Recktenwald (Biathlon Team Saarland, mit Jean-Luc Diehl), am Freitag noch starke Vierte, schaffte es am Samstag auf Platz sechs. die dritte Deutsche Leonie Walter (SC St. Peter, mit Guide Roman Ulrich) kam als Siebte ins Ziel. Bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung wurde Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg, mit Guide Robin Wunderle) Sechster. Alexander Ehler (SV Kirchzarten) kam in der stehenden Konkurrenz auf Rang 16.

Alles in allem konnte der deutsche Bundestrainer Ralf Rombach ein positives Fazit der Weltcup-Woche in Sachsen ziehen. „Wir haben uns gegenüber Lillehammer deutlich gesteigert“, sagte Rombach, warnte aber davor, aus den Ergebnissen übersteigerte Erwartungen für die weitere Saison zu ziehen. „Wir hatten in Altenberg außergewöhnliche Bedingungen.“ Den zahlreichen Helfern, die trotz der widrigen Witterungsverhältnisse unermüdlich gearbeitet haben, sprach das deutsche Team seinen Dank aus.

Der nächste Para Ski nordisch-Weltcup folgt vom 1. bis zum 8. Februar. Dann trifft sich die Weltspitze in Finsterau im bayerischen Wald am Ort der Weltmeisterschaften 2017.

 

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