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Die Langläufer und Biathleten mit Behinderung kommen mit sechs Medaillen vom Weltcup in Finnland zurück – und mit vielen zusätzlichen Trainingskilometern in den Knochen.

Frechen, 19. Dezember 2016. Ein deutsches Trio hat beim ersten Weltcup des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) im Ski Nordisch in dieser Saison jeweils doppelt abgeräumt. Anja Wicker (MTV Stuttgart) gewann Gold und Silber im Biathlon, Martin Fleig (Ring der Körperbehinderten) schnappte sich Silber und Bronze, Clara Klug (PSV München, mit Guide Florian Grimm, SSV Niedersonthofen) gewann zweimal Bronze.

Für den Bundestrainer Ralf Rombach ist es fast schon ein Auftakt nach Maß. „So gut sind wir in Vuokatti noch nie gestartet“, sagt der Freiburger, der aber auch aus anderen Gründen ein positives Fazit der Reise in den hohen Norden zieht. Bei klirrend kalten Temperaturen fand das deutsche Team in Finnland anders als in der Heimat reichlich Schnee vor. Und so ließ Rombach seine Sportler zwischen den insgesamt fünf Weltcup-Rennen immer wieder zum Training antanzen.

Die Form und die Spritzigkeit waren am Anfang noch nicht da, was bei Rombachs Schützlingen angesichts regelmäßig ungünstiger Bedingungen in der Vorbereitung fast schon Tradition hat. „Aber es haben sich alle gesteigert und teilweise beachtliche Leistungen gezeigt“, berichtet der Chefcoach.

„Die Laufform kommt so langsam“, bestätigt auch Anja Wicker – ihr Umgang mit dem Gewehr war ohnehin ohne Fehl und Tadel. In den beiden Einzelrennen traf die 24-jährige Stuttgarterin alle 30 Scheiben. In der Loipe musste sie die überragende Athletin des Weltcups, Oksana Masters (USA), zwar ziehen lassen, ihre Schießleistung bescherte Wicker über die Langdistanz dennoch den Sieg.

An selbigem fuhr Martin Fleig zwar zweimal knapp vorbei, blickte am Ende der finnischen Tage aber trotzdem positiv gestimmt zurück. „Mir hat zuerst noch der Punch gefehlt, am Ende konnte ich das umsetzen, was ich wirklich drauf habe“, sagt er. Clara Klug sprach nach ihren zwei dritten Plätzen im Langlauf-Sprint und im Biathlon über 6 Kilometer von einem „gelungenen Saisonauftakt“ und wirft nun einen Blick voraus auf den Saison-Höhepunkt, die Weltmeisterschaft im eigenen Land im Februar in Finsterau (Bayerischer Wald). „Ich bin sehr motiviert, weiterzuarbeiten.“

Ohne Medaillen blieben die weiteren deutschen Starter mit Sehbehinderung, Vivian Hösch und Nico Messinger (beide Ring der Körperbehinderten Freiburg) nahmen trotzdem ein gutes Gefühl aus Vuokatti mit. Hösch lief (mit Guide Florian Schillinger, SV Baiersbronn) ihr bester Rennen zum Schluss – im Langlauf über die 2,5 Kilometer fehlten ihr als Fünfte nur knapp zwölf Sekunden auf Rang zwei. Nico Messinger (mit Guide Lutz Klausmann, SV St. Georgen) startete bereits gut und bestätigte den Eindruck in den weiteren Rennen. Zwar hatte er in einer starken Konkurrenz keine reelle Chance aufs Podium, zwei achte und ein siebter Rang und geringe Zeitabstände zur Spitze lassen aber aufhorchen. „Das war ein weiterer Schritt nach vorne“, bilanziert der 22-Jährige.

Achtbare Leistungen zeigten auch Steffen Lehmker (SV Kirchzarten) und Nadia Schumacher (VSV Würzburg). Die Debütantin aus Franken lag zwar zwischendurch wegen einer Erkältung flach, zwei Rennen konnte sie aber bestreiten. „Es hat Spaß gemacht und war sehr lehrreich“, sagt die Handbike-Spezialistin. Für den Uelzener Lehmker sind bei seinem zweiten Weltcup-Auftritt „Erfahrungen wichtiger als Ergebnisse gewesen“, ein neunter Platz im Biathlon über die Langdistanz kann sich dennoch sehen lassen.

Mitte Januar geht es für die deutsche Mannschaft erneut auf Tour. Der zweite Weltcup des Winters findet vom 13. bis 20. Januar im Western Center (Ukraine) statt.

Weitere Informationen stehen auf www.nordski.de. Aktuelle Resultate vom Weltcup gibt es auf www.paralympic.org/nordic-skiing/calendar-results.

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