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Tolle Unterstützung durch die Deutsche Paralympische Mannschaft für das Aktionsbündnis „Rio bewegt. Uns“

Foto: Oliver Kremer / DBSFrechen, 18. November 2016. Nicht nur die Athletinnen und Athleten der Olympischen und Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro sollten Gewinner sein, sondern ebenso die Menschen außerhalb der Arenen – unter diesem Motto wurde das Aktionsbündnis „Rio bewegt. Uns“ vor 18 Monaten ins Leben gerufen. Auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS) gehörte zu den Unterstützern der Kampagne, insgesamt waren es 17 in Deutschland und drei in Brasilien. 140.000 Euro an Spendengeldern sind in diesem Zeitraum zusammengekommen, die in ausgewählte Projekte in der Stadt am Zuckerhut fließen und dazu beitragen sollen, Benachteiligte zu unterstützen und die soziale Entwicklung vor Ort zu stärken.

Vorbildlich dazu beigetragen haben auch Sportlerinnen und Sportler der Deutschen Paralympischen Mannschaft. Das Goalball-Team sammelte nicht nur 2388 Euro an Spenden für die Kindertagesstätte „Santa Clara“ in der Favela Vidigal, sondern besuchte die Einrichtung vor Beginn der Spiele sogar persönlich. Es waren prägende Begegnungen und ungewohnte Einblicke in ein Leben, das man sonst nur aus dem Fernseher kennt: ein Armenviertel mit heruntergekommenen, kleinen Häusern und ganz einfachen Verhältnissen.

„Der Kontakt mit den Menschen aus Vidigal hat bei uns tiefe Spuren hinterlassen“, betont Goalball-Trainer Johannes Günther. Er wolle mit seiner Mannschaft nach Möglichkeiten suchen, wie man die Kita, die für die Menschen in der Favela noch viel mehr biete als eine reine Kinderbetreuung, auch künftig unterstützen könne. „Neben den vielen schönen Erlebnissen rund um die Paralympics und der Freude über unser sportliches Abschneiden können wir sagen, dass wir in Vidigal Freunde gefunden haben, die wir gerne weiterhin bei ihrem Start ins Leben unterstützen möchten“, sagt Günther. Schließlich hat es in Rio sogar zwei Begegnungen zwischen den Spielern und den Kindern gegeben – einmal in der Favela und einmal in der Future Arena im Olympic Parc, als die Kids aus der Kita „Santa Clara“ mit leuchtenden Augen den Auftaktsieg der deutschen Goalballer gegen Algerien verfolgten.

Birgit Kober: „Kindern und Jugendlichen einen Ausflug an den Strand ermöglichen“

Foto: Martin Steffen/adveniatAuch die Leichtathleten Sebastian Dietz und Birgit Kober haben Kinder und Jugendliche aus den Favelas ins Stadion eingeladen. Kugelstoßerin Kober besuchte ebenfalls im Vorfeld gemeinsam mit der Sprinterin Uta Streckert ein Sport- und Sozial-Projekt in der Favela Campinho. „Wir hatten bei der Begegnung Tränen in den Augen und ich wusste nicht, wer mehr gerührt war – die Kinder oder ich“, erzählt die inzwischen dreifache Paralympicssiegerin bei der Abschlussveranstaltung von „Rio bewegt. Uns“ in Köln. Die Erlebnisse haben sie nachhaltig beeindruckt. „Die Menschen haben so viel weniger als wir in Deutschland – und wirken trotzdem so lebensfroh und glücklich. Das ist bewundernswert.“ So plant Birgit Kober einige Wochen nach dem Ende der Paralympischen Spiele eine weitere Aktion: Sie möchte eine Gruppe Kinder und Jugendlicher, die sie zufällig in der Favela getroffen hatte, an den Strand einladen. „Sie wohnen in Rio und damit direkt am Meer, waren aber noch nie dort – so geht es vielen Kindern und Jugendlichen in den Favelas. Das würde ich gerne ändern und möchte ihnen diesen Ausflug ermöglichen.“

Auch die Tischtennis-Nationalmannschaft tauchte in die Lebenswirklichkeit einiger Cariocas ein und besuchte ein Waisenhaus sowie das Projekt „Straßenkinderbus“. Dabei hatten die Nationalspieler und die Kids mächtig Spaß bei umkämpften Duellen an der Platte. Und das Team entschloss sich spontan, das Geld aus der Mannschaftskasse zu spenden, damit ein neuer Tischtennis-Tisch angeschafft werden kann. Darüber hinaus spenden auch die Medaillengewinner Thomas Schmidberger und Valentin Baus genau wie Bundestrainer Volker Ziegler einen Teil ihrer Prämie: „Diese Paralympics waren die Spiele der Cariocas und wir möchten uns mit dieser Geste ein Stück weit für die wunderbare Gastfreundschaft bedanken“, sagt Ziegler.

Entsprechend stolz ist auch DBS-Generalsekretär Thomas Urban auf das große Engagement der Nationalmannschaften. „Die Besuche, die finanzielle Unterstützung – das sind tolle Gesten, die zeigen, wie sehr sich unsere Sportler und Trainer im Rahmen ihres großen sportlichen Highlights auch für die Menschen in Rio eingesetzt haben. Sie haben damit für sichtbare Freude und Dankbarkeit gesorgt, das ist nicht selbstverständlich.“ Auch das Jugendlager der Deutschen Behindertensportjugend kooperierte mit der Kampagne „Rio bewegt. Uns“ und lernte vor Ort viel von den Gegebenheiten und den Lebensverhältnissen von den gleichaltrigen Bewohner von Rio kennen. Vor allem diese gemeinsamen Begegnungen sind es, die haften bleiben. Die Besuche in den Favelas waren ein Geschenk für die Menschen in den Favelas. Ein Zeichen dafür, dass sie nicht vergessen wurden. Schließlich sollten doch auch sie zu den Gewinnern gehören.

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