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Schwungvoll in die vierte Amtszeit: Friedhelm Julius Beucher wurde beim 18. Ordentlichen Verbandstag in Potsdam als Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes bestätigt

Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) wird auch weiterhin Friedhelm Julius Beucher heißen. Der 75-Jährige aus dem nordrhein-westfälischen Bergneustadt ist beim 18. Ordentlichen Verbandstag des DBS in Potsdam in seinem Amt bestätigt worden. Beucher engagiert sich bereits seit 2009 an der Spitze des weltweit größten Verbandes für den Sport von Menschen mit Behinderungen und geht bereits in seine vierte Amtszeit. Mit Mut zu Veränderungen wird Beucher weiterhin als Antreiber und Impulsgeber dafür kämpfen, den Behindertensport in Deutschland zu stärken und den Verband für die Zukunft aufzustellen.
 
„Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht, doch wir dürfen und werden uns nicht zurücklehnen. Es gibt viel anzupacken und ich möchte mit Leidenschaft und Erfahrung auch weiterhin meinen Beitrag leisten, um die Situation von Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderungen zu verbessern“, sagt Friedhelm Julius Beucher und fügt an: „Wir brauchen mehr wohnortnahe Angebote für Menschen mit Behinderungen, wir brauchen mehr barrierefreie Sportstätten und wir brauchen mehr Übungsleiter*innen und Vereine, die sich für Menschen mit Behinderungen öffnen.“ Es sei für den Deutschen Behindertensportverband, aber auch für die deutsche Gesellschaft eine nicht hinzunehmende Situation, dass laut drittem Teilhabebericht der Bundesregierung mehr als die Hälfte der Menschen mit Behinderungen keinen Sport treibt. „In einer aufgeklärten Gesellschaft muss Teilhabe sichergestellt sein – und zwar in der Praxis und nicht nur auf Papier in der UN-Behindertenrechtskonvention. Dafür müssen wir auch die Kraft der 90.000 Vereine im Deutschen Olympischen Sportbund nutzen. Inklusion kann auch dort stattfinden – sei es in Form von Behindertensportabteilungen oder in inklusiven Sportgruppen. Menschen mit Behinderungen sind ein Gewinn für jeden Verein“, sagt Beucher.
 
Für den DBS gehe es zudem darum, den innverbandlichen Prozess, der pandemiebedingt unterbrochen worden war, innerhalb der nächsten zwei Jahre zu Ende zu bringen. Die Ziele: zunehmende Professionalisierung bei gleichzeitiger Stärkung des Ehrenamtes, Steigerung von Effizienz und Partizipation sowie Lösungsstrategien für die defizitäre Nachwuchsgewinnung. „Das ist eine Überlebensfrage nicht nur für unseren Verband. Klar ist: Ohne Nachwuchs keine Zukunft“, betont Beucher. „Wir müssen noch attraktiver werden für potenzielle Sporttreibende, aber auch für diejenigen, die sich künftig in Verbänden und Vereinen engagieren könnten.“ Mit dem Blick zurück möchte sich der alte und neue Präsident gar nicht lange aufhalten, sondern lieber nach vorne schauen. „Als rein ehrenamtlich tätiges Präsidium können wir insgesamt eine sehr gute Leistungsbilanz vorlegen. Wir müssen aber auch selbstkritisch resümieren: Nicht allen zusätzlichen Aufgabengebieten und gestiegenen Herausforderungen konnten wir nachkommen. Dafür sind die Ressourcen nicht ausreichend, so dass wir uns künftig noch besser und breiter aufstellen müssen.“
 
Große Kontinuität und ein neues Gesicht bei der Besetzung der Posten der Vizepräsidenten
 
Zunächst wird es keinen Zuwachs im Präsidium geben, dafür jedoch viel Kontinuität. Wiedergewählt wurden im Team der Vizepräsident*innen Dr. Vera Jaron (Bildung und Lehre), Katrin Kunert (Breiten-, Präventions- und Rehabilitationssport), Dr. Karl Quade (Leistungssport) und Prof. Dr. med. Roland Thietje (Medizin). Neu im Präsidium ist Gerhard Janetzky als Vizepräsident Finanzen und Wirtschaft. Der 71-Jährige verfügt als vielseitiger Geschäftsmann und Sportfunktionär über großes Know-how sowie ein breites Netzwerk und engagiert sich bereits seit vielen Jahren rund um die Themen Inklusion sowie Sport von Menschen mit Behinderungen. Janetzky tritt die Nachfolge von Heinz Thönes an, der nicht mehr zur Wahl angetreten war. Thönes fungiert künftig wieder als Revisor gemeinsam mit Michael Nebgen.
 
Den Wahlen vorausgegangen waren Grußworte von Brigitte Meier (Beigeordnete für den Geschäftsbereich Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit der Stadt Potsdam), Karl-Hans Pezold (Beauftragter für den Sport im Land Brandenburg) und Stephan Mayer, MdB (Parlamentarischer Staatssekretär im BMI). Mayer hat darüber hinaus für sein nachhaltiges und langjähriges Engagement im Bereich des Sports von Menschen mit Behinderungen, insbesondere im paralympischen Leistungssport, die Ehrenmedaille des DBS verliehen bekommen. Neues Ehrenmitglied des DBS ist Wolfgang Tenhagen. Dieser ist bereits seit 1968 Vorsitzender des Sportvereins für Gesundheit und Rehabilitation Schleswig und seit vielen Jahren Präsident des Rehabilitations- und Behinderten-Sportverbandes Schleswig-Holstein. Besonders hervorzuheben sind auch die langjährigen Verdienste von Wolfgang Tenhagen im Bereich der Aktivitäten des Sportabzeichens für Menschen mit Behinderung sowie die Organisation und Durchführung des Bundesseniorensportsfestes, welches wichtige Meilensteine für die umfassende Teilhabe am und im Sport für Menschen mit Behinderung sind.
 
DBS 2027: Hin zu einem stärkeren, effizienteren und zukunftsgerichteten Verband
 
Bestandteil des Verbandstags war auch der Austausch zum Status quo und zum weiteren Verlauf des 2016 gestarteten Strukturprojekts „DBS 2027“, welches durch die Corona-Pandemie ins Stocken geraten war. Dieses soll in den kommenden Jahren zum Abschluss gebracht werden, um mit einem noch stärkeren wie effizienteren DBS zukunftsgerichtet und konkurrenzfähig im Interesse der Menschen mit Behinderungen in Deutschland zu agieren. „Dafür müssen vor allem wir als DBS-Familie als Einheit an einem Strang ziehen, unsere Hausaufgaben machen und die Weichen für die Zukunft stellen. Doch wir brauchen auch die Unterstützung unserer Partner sowie von Politik und Gesellschaft. Das Ziel: Die Basis stärken und den Nachwuchs begeistern, in der Breite und in der Spitze, denn davon profitiert letztlich der gesamte Behindertensport“, betont Friedhelm Julius Beucher.
 
Ein Rückschlag war und ist die Corona-Pandemie, die insbesondere den Behindertensport in Deutschland mit einem Mitgliederverlust von rund 15 Prozent in hohem Maße getroffen hat. „Leider hat sich gezeigt, dass der Sport in Krisensituationen trotz der großen Bedeutung nur eine untergeordnete Rolle spielt. Das wird auch der gesellschaftlichen Relevanz vor allem für Menschen mit Behinderungen nicht gerecht“, sagt Beucher. Aus den Folgen hat der DBS drei zentrale Handlungsfelder abgeleitet: Digitalisierung der Verbandsarbeit, Stärkung des Ehrenamts und eine noch bessere Wahrnehmung des Behindertensports. „Die Aufmerksamkeit rund um die Spiele in Tokio war dank einer guten und angemessenen Berichterstattung so groß wie noch nie in Deutschland. Das macht uns stolz und glücklich. Doch der Sport von Menschen mit Behinderungen begeistert nicht nur bei den Paralympics. Wir werden auch künftig dafür werben und unseren Beitrag leisten, dass wir in den Zeiten zwischen den Spielen ebenfalls präsent und in den Köpfen der Menschen bleiben, um den Behindertensport in Deutschland nachhaltig zu stärken“, sagte DBS-Präsident Beucher und erinnerte in diesem Zusammenhang an die öffentlichkeitswirksame Herausgabe des Handbuchs Behindertensport sowie die millionenfach wahrgenommene neue Plattform www.parasport.de mit einem integrierten Para Sportarten-Finder.

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