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Para Leichtathletik-EM in Bydgoszcz (Polen): Zwei weitere Medaillen für das Team von Bundestrainerin Marion Peters

Nicole Nicoleitzik | Foto: Binh Truong / DBS Nach dem famosen Auftakt in die Para Leichathletik-Europameisterschaft im polnischen Bydgoszcz mit fünf Medaillen an Tag eins gab es auch am Mittwoch für das deutsche Team Grund zur Freude: Nicole Nicoleitzik sprintete über 200 Meter zu Silber, Janne Engeleiter über 100 Meter zu Bronze.

Nicole Nicoleitzik hat in einer der knappen Entscheidung die nächste Medaille gesammelt. Die Doppel-Europameisterin von Berlin 2018 rannte über 200 Meter in einer Saisonbestleistung von 31,52 Sekunden als Zweite ins Ziel und jubelte über Silber: „Es war spannend bis zum Schluss, mit vollem Körpereinsatz, aber es hat gereicht zum Glück“, sagte Nicoleitzik, die die Niederländerin Cheyenne Bouthoorn um 14 Hundertstelsekunden hinter sich lassen konnte: „Ich habe am Schluss gedacht, ich werde das nicht durchhalten, aber ich habe mein Bestes gegeben und es hat geklappt.“ Nun wartet noch die 100-Meter-Distanz auf die 25-Jährige, die beim TV Püttlingen von Evi Raubuch trainiert wird: „Der Lauf heute war so gut wie lange nicht mehr und über 100 Meter hoffe ich, dass ich die Tokio-Norm unterbieten kann.“

Janne Engeleiter sprintete kurze Zeit später über 100 Meter zur Bronzemedaille, war im Ziel aber nicht zufrieden. „Die Norm war das Wichtige und die habe ich nicht gepackt“, sagte die 25-Jährige, die verletzt war und sich lange mit einer Fersenprellung geplagt hatte: „Mir fehlen einfach die intensiven Läufe. Ich wusste, dass es schwer wird, aber wir haben ja noch drei Wochen Zeit.“ Für die Tokio-Norm fehlen ihr weiterhin drei Hundertstelsekunden, nachdem sie schon 12,52 Sekunden gesprintet war. Die letzte Chance zur Normerfüllung wird es für die sehbehinderte Sprinterin, die beim BPRSV Cottbus bei Ralf Paulo trainiert, am 25. Juni beim Para Leichtathletik Heimspiel in Leverkusen geben. Dann soll es besser funktionieren als in der bisherigen Saison: „Wenn ich Wettkämpfe hatte, hat es geregnet und es hatte nur zwölf Grad. Andere geplante Wettkämpfe wurden abgesagt, das macht die Planung einfach schwer. Aber ich hoffe, dass es in Leverkusen noch klappt.“

Am Abend zeigten die drei Deutschen starke Leistungen, fürs Podium reichte es aber nicht. Merle Menje vom Stadt-Turnverein Singen fuhr am Tag nach ihrer überraschenden Silbermedaille über 100 Meter ein couragiertes, taktisch kluges Rennen über 1500 Meter. Im Zielsprint hätte die 16-Jährige es fast noch auf Rang drei geschafft, lediglich fünf Hundertstelsekunden oder eine Radlänge fehlten ihr in 3:39,13 Minuten zur zweiten Medaille, sodass ihr am Ende Platz vier blieb.

Lindy Ave von der HSG Uni Greifswald wurde über 100 Meter in 13,20 Sekunden Fünfte und war mit ihrem Comeback nach zwei Jahren Verletzung zufrieden. Die 22-Jährige, die bei der Heim-EM in Berlin ein Mal Gold und drei Mal Silber gewann, sagte: „Den Start habe ich nicht ganz getroffen, daran muss ich arbeiten, aber an sich war der Lauf sehr gut, da kommt noch mehr.“ Trainerin Margaryta Chukrova ergänzte: „Nach der Wettkampfpause kam die EM genau richtig, um wieder zurück in die Wettkampfstruktur zu finden. Die Konkurrenz war sehr stark.“

Marcel Böttger von der BSG Bad Oeynhausen wurde im Weitsprung mit 6,01 Metern Neunter. Für den sehbehinderten Athleten liegt der Fokus aber auf den 100 Metern am Samstag. Dann möchte der 28-Jährige mit Guide Alexander Kosenkow probieren, die Norm für die Paralympics in Tokio unterbieten.
Für Bundestrainerin Marion Peters war es ein erfolgreicher Tag – mit einem kleinen Wermutstropfen: „Nicole Nicoleitzik ist auf einem guten Weg zu den Paralympics und auch über die Medaille für Janne Engeleiter bin ich happy. Lindy Ave ist zurück nach ihrer Verletzung und Merle Menje hat wieder ein gutes Rennen gezeigt. Nur Marcel Böttger hätte ich den Endkampf gewünscht im Weitsprung, aber für ihn liegt der Fokus ja auf den 100 Metern.“

Am Donnerstagabend gibt es die nächsten Medaillenchancen für das deutsche Team: Martina Willing startet im Speerwurf, Marie Brämer-Skowronek im Kugelstoßen und Merle Menje über 400 Meter im Rennrollstuhl.

Weitere Informationen und Ergebnisse rund um die Para Leichtathletik-EM gibt es unter www.paralympic.org/bydgoszcz-2021

 

Das deutsche Team für die EM:
Marcel Böttger (28 / BSG Bad Oeynhausen / Kassel), Alexander Kosenkow - Guide von Marcel Böttger (44 / TV Wattenscheid & BSG Bad Oeynhausen / Tokmak (Ukraine)), Felix Krüsemann (20 / RSV Eintrach Stahnsdorf / Berlin), Markus Rehm (32 / TSV Bayer 04 Leverkusen / Göppingen), Yannis Fischer (19 / StTV Singen / Singen), Niko Kappel (26 / VfB Stuttgart / Schwäbisch-Gmünd), Mathias-Uwe Schulze (37 / BPRSV e.V. / Magdeburg), Mathias Mester (34 / 1. FC Kaiserslautern / Münster), Janne Engeleiter (25 / BPRSV e.V. / Rathenow), Nicole Nicoleitzik (25 / TV Püttlingen / Saarlouis), Lindy Ave (22 / HSG Uni Greifswald / Neubrandenburg), Merle Menje (16 / StTV Singen / Mainz), Marie Brämer-Skowronek (30 / SC Magdeburg / Wolmirstedt), Frances Herrmann (31 / BPRSV e.V. / Cottbus), Martina Willing (61 / BPRSV e.V. / Pasewalk), Sebastian Dietz (36 / LAV Bünde & BSG Bad Oeynhausen / Worms).

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